Montag, 29. Dezember 2008

Travelling - der zweite Akt

Von Fernweh gepackt ging es auch in der Vorweihnachtswoche wieder auf Reisen. Laut Reiseplan sollten dieses Mal mit 金沢 Kanazawa, 高山 Takayama und 松本 Matsumoto drei sehenswerte, aber längst nicht so sehr von Touris in Beschlag genommene Städte wie Kyoto, erkundet werden. Dazu führte uns der Weg - mal wieder mit dem allseits beliebten Naitobasu (Nachtbus) - zunächst auf die andere Seite, die Westküste Japans, nach Kanazawa! Travel On!
Ach ja, da fällt mir ein, in letzter Zeit werde ich oft von Freunden und Familie gefragt, "wo liegt denn eigentlich dieses Japan?" oder "Ist Kyoto nicht diese Insel rechts von Korea?" oder auch "Essen die nicht auch Hunde?".
Da viele japanische Städte, abgesehen von Tokyo und Kyoto, international nicht so bekannt sind, dachte ich mir, ich bastele euch mal eine Karte, damit ihr auch immer ungefähr wisst, wohin es mich verschlagen hat! ;)


Und nein, die Japaner essen keine Hunde! Das wären höchstens die Jungs unter der roten Flagge nebenan, aber auch das wohl nur noch am Wochenende oder so. Ich bin da aber auch nicht so gut informiert.


Anywayz, Kanazawa! Mit 450.000 Einwohnern eine der größeren Städte auf der Westseite Japans. Kanazawa ist bekannt für die vielen traditionellen Straßen, die der Stadt auch den Spitznamen "Klein Kyoto" eingehandelt haben. Die wohl größte Attraktion ist aber der Kenrokuen, einer von den drei Sanmeien, Japans drei berühmte (perfekte) Gärten!! War aber auch wirklich schön anzusehen und ist bestimmt noch beeindruckender in Frühling und zur Kirschblütenzeit oder im Sommer, wenn er seine volle Flora-Pracht offenbart oder auch im Herbst, wenn sich die Blätter verfärben...
Gut, aber immerhin hatten wir blauen Himmel und das hartnäckige Moos gab sich auch alle Mühe, das andere, saisonabhängige Gewächs zu ersetzen! Aber selbst im Winter ist der Garten definitiv einen Besuch wert!


Danach ging es weiter zur Burg von Kanazawa, auf deren Vorgarten man sicher super kicken kann!


Anschließend wanderten wir in den Nordwesten der Stadt, in das Tempelviertel. Wir kauften uns ein Bündel Mandarinen, gaben uns dem Schlendrian hin und genossen den Tag im "kleinen Kyoto". Auf den ersten Blick sehen die Häuser zwar geschlossen aus, aber wenn man durch die Holzfenster guckt, findet man oft kleine Boutiquen, Ateliers oder Cafés.

Nach einer gemütlichen Pause am Fluss X ging es weiter in den Südosten der Stadt, wo wir den Ninjatempel aufsuchen wollten(man kann sagen, was man will, aber Ninjas are solid and awesome!). Leider waren wir zu spät für eine Führung und so mussten wir unverrichteter Dinge die Segel streichen.
Na ja, dachten wir uns, man kann halt nicht alles haben (perfekter Garten, Kyoto in Kanazawa UND Ninja)!


Langsam dämmerte es. Das war nicht gut, denn nachts kann man schlecht Städte besichtigen, außerdem wird man müde, ergo man muss schlafen (kennt man ja). Das ist auf Reisen immer ein Problem, solange man nicht ein Hotelzimmer etc gebucht hat. Was wir natürlich nicht gemacht hatten.
Aber wie schon in Osaka hieß die Lösung Mangakissaten !
Wie im letzten Reisebericht schon angedeutet, kann man sich in diesen Mangacafés stundenweise kleine Kabinen mieten, die mit TV, PC, ´nem gemütlichen Sessel und einem Fußhocker ausgestattet sind. Im Preis inbegriffen waren dieses Mal eine Vanille-Softeis-Flatrate, Kaffee, Kakao und sonstige Getränke sowie Popcorn und Massagenstühle (neben den üblichen Manga und Zeitschriftenschnickschnack). Für 10 Stunden bezahlt man ungefähr zwischen 16 und 20€, was im Vergleich zu Temple Inns (25-35€) und Hotels (unbezahlbar) ziemlich günstig ist. Da freut sich der Budget-Traveller!

Am nächsten Tag ging es weiter nach Takayama, das vor allem für seine kleine traditionellen Gassen Straßen, die an die Edo-Periode erinnern, bekannt ist. Am Bahnhof angekommen wurden wie quasi erschlagen von dem monumentalem goldenen Dachgewölbe des palastartigen Gebäudes, das sich im Süden vor den Toren der Stadt abzeichnete.


"Da müssen wir hin", dachten wir uns und waren zunächst auch gar nicht stutzig darüber, dass dieser Palast in keinem Reiseführer und auf keiner Takayama-Karte eingezeichnet war.
Der Weg dahin war weit. Ich weiß nicht, wie lange wir gingen, aber es waren bestimmt fünf Stunden, mindestens aber 30 Minuten!

Als wir endlich ankamen, nahm sich das Gebäude noch größer und mächtiger aus und war übersät mit allen möglichen religionsträchtigen Zeichen und Symbolen. Nach ca 10.000 Stufen kamen wir endlich an einer Art Rezeption an. Eine robotorartige Dame wies uns an, uns einzutragen und gab uns ein Pamphlet. Als wir den Hauptsaal betraten (bzw. die "Great Hall of Worship", wie wir nachher erfuhren), bot sich uns ein schräges Bild: Vom Altar her, der aus einer großen Bühne und einem 1mx20m langem Aqaurium bestand, ertönte ein Singsang von einer Gruppe "Betender". Mit mulmigen Gefühl im Magen schritten wir langsam rückwärts, um schnell aus diesem Laden herauszukommen. Fluchtartig fielen wir die Treppen hinab und wurden alle 10 Stufen seltsam von irgendwelchen Anhängern dieser Gemeinschaft begrüßt. Kurz bevor wir das Areal verlassen konnte, stellte sich uns noch eine alte Frau in den Weg, die uns ausdrücklich dazu riet, uns an irgendeine Adresse aus Luxemburg zu wenden. Mit letzten Kräften gelang es uns, uns aus den Klauen der Frau zu befreien und schnell zurück Richtung Zivilisation zu flüchten! Phew!

Nach ein wenig Recherche habe ich später erfahren, dass es sich um eine fiese Sekte handelte und dass dieses Gebäude nichts weniger als deren "World Shrine" aka HQ ist! Aus eigenem Schutz möchte ich den Namen der Gemeinschaft hier nicht nennen (sonst schreiben die noch fiese Kommentare und klopfen bald als Zeugen Jehovas getarnt an meiner Tür!), aber gesagt sei, dass die Brüder eine theokratische Weltherrschaft anstreben (wie kreativ!) und der Ansicht sind, dass nicht Jesus, sondern ein Double am Kreuz starb und The Real Jesus Christ nach Japan (!) geflüchtet sei.
Gut, mag ja alles sein..anywayz, koscher sind die Jungs mir nicht!

Back to Takayama und ab ins Hida no Sato (Museumsdorf)!



Dieses Open-Air Museum hat mir ziemlich gut gefallen. Zeigt es doch authentisch, wie die Menschen dieser Region früher lebten. Alle Häuser waren begehbar und zeugten von der beruflichen Tätigkeit, der ihr früherer Bewohner nachging.


Nach 2 Stunden Onsen (Thermalbad) ging es zurück ins Temple Inn, ehe wir am nächsten Morgen nach Matsumoto aufbrachen!

(Bild: Gemütliche Straßen im Zentrum Takayamas im Edo-Style. Die Häsuer beinhalten viele Restaurants und Sake-Brauereien.)


Von Takayama nach Matsumoto nahmen wir den Bus, der gemütlich mit uns durch die japanischen Alpen tingelte. An der höchstgelegenen Station machten wir kurz Rast und da draußen sogar Schnee lag, hatten wir noch die Gelegenheit, im Schnee herumzutollen! *hui
Und, bevor wieder alle fragen, japanischer Schnee schmeckt nicht nach Sushi! ;)

Matsumoto liegt im Zentrum Japans, wenn man so will, und ist vor allem stolz auf seine Burg Matsumoto-Jō! Die Burg Matsumoto ist nicht nur das Wahrzeichen der Stadt, sonder gehört auch zu den " 4 National Treasures" Japans! Die anderen drei Burgen sind in Himeji, Inuyama und Hikone. Erstere werde ich wahrscheinlich Anfang Januar besichtigen und dann von meiner Liste streichen können (gotta get ´em all!)



Zum Abschluss der Reise gönnten wir uns noch mal schön Fisch und Reis und dann ging es auch zurück nach Tokyo!

In dem Jahr, in dem ich hier bin, habe ich mir vorgenommen, so viel wie möglich vom Land zu sehen. Mit diesem Trip habe ich Zentral Honshūs abgedeckt. Fehlt nur noch der Norden und der Westen Honshūs, Hokkaidō, Shikoku, Kyūshū und natürlich Okinawa, das japanische Hawaii (500km südlich von Kyūshū)! ;)
Aber Anfang Januar gehts nach Hiroshima, Kobe, Nara und Nagoya! Das wird größte Reise werden bis dato!

Yosh! Das soll es auch von meiner Seite für dieses Jahr gewesen sein!
Ich wünsche euch allen einen guten. feuchtfröhlichen Rutsch ins neue Jahr!

Ich bin mal auf Sylvester in Tokyo gespannt!

Bis nächstes Jahr und vielen Dank fürs Lesen und Posten!

*Go out with a bam!
(Tetsumakisenpuukyaku!)



Donnerstag, 25. Dezember 2008

馬鹿・バカ・ばか!(^_^)/~~

In gesunder Regelmäßigkeit stoße ich auf lustige Straßenschilder, schrille Personen und Ähnliches. Deswegen möchte ich absofort unter dem Titel "Baka Baka Baka!" ( zu Deutsch kann es so viel heißen wie Strohkopf, Tor, Esel, aber auch Unsinn oder Albernheit (im Japanischen gibt es drei versch. Schreibweisen) möchte ich über die alltäglichen Kuriositäten im Land des Lächelns schreiben.

Thema heute: Betrunkene "Salary Man" in der Bahn. Gibt es wohl auch in Deutschland oder in anderen Ländern. Ich meine, wer kennt´s nicht: Man hatte einen langen Tag, will endlich nach Hause fahren und steigt in die Bahn ein. Auf den ersten Blick denkt man, es wäre noch Plätze frei, aber au contraire, da liegt ein betrunkener Mann im Anzug, der sich über mehrere Plätze ausgebreitet hat. Ihm fehlt ein Schuh und eine halbleere Bierflasche rollt durch das Abteil. Entsetzt dreht man sich um und muss stehen...

Sounds familiar? Dann habt ihr bestimmt auch schon mal dieses Plakat gesehen!?


乾杯! Kanpai! (^_^)/~~

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Meri- Kurisumasu!

Frohe Weihnachten!
...hört man in Japan nicht so häufig. Zwar nehmen die Japaner auch dieses Fest mit, aber wohl eher aus Marketing-Gründen. Nichtsdestotrotz laufen seit gefühlten 8 Wochen die widerlichsten Weihnachtslied-Remixe in Supermärkten, Kombinis, Buchläden und sogar auf den Einkaufsstraßen (" Santa Claus is coming~ (dann in einer Mariah Carey high-pitched voice) uuuh yea, guess whoooos comin´yea, whos comin? (gospel chor chimes in) yea, its Santa...SANTA, whooo? yea its Santa Claus who´s comin into town!") Argh!


Die ersten 2 Wochen habe ich noch mitgesungen, aber mittlerweile..puh!

Davon einmal abgesehen, erzeugen die zahlreichen Beleuchtungen ein sehr weihnachtliches Flair. Vor allem in Shinjuku haben sie sich viel Mühe gegeben und unter dem Motto"Shinjuku ´08~´09 Southern Lights" einen ganzen Stadtteil in ein Illumination Festival verwandelt!


Ja, was mache ich nun an Weihnachten? Voriges Wochenende war ich mal auf wieder auf Reisen, dieses Mal auf der Westseite Nippons.
(Blogeintrag folgt asap!)


Gestern war ich im Auquarium. Das war auch schön! Da gab es Pengin (Pinguin), Sha-ku (Hai) und Ieruteirufisshu (yellowtail fish) und ´ne Menge anderes Gefisch! Durch meinen hohen Sushi-Konsum in den letzten Monaten (mind. einmal pro Woche (^o^)/, sind für mich bunte Fische aber nun nicht mehr nur bunte Fische...

Aber heute? Heilig Abend?
Heute gegen Abend fahre ich nach Shinjuku. Dort treffe ich mich mit ein paar Freunden und Bekannten und wir gehen ins Restaurant "La Pausa", wo ich für 2 Stunden All-u-can-eat-and-drink reserviert habe. Es gibt Pizza, Pasta und ... Käse-Fondue *yea! Danach folgt Karaoke... wenn sich das nicht einem typischen japanischen Weihnachten anhört!?

Allen, die das heilige Fest etwas traditioneller und weniger hektischer angehen, wünsche ich eine schöne und besinnliche Zeit im Kreise ihrer Lieben! Frohe Weihnachten!

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Einmal Kansai und zurück!

Vom Reisefieber gepackt ging es Mitte des Monats für drei Tage nach Kansai, die Region um Kyoto und Osaka. Kyoto, lange Zeit Residenz des Tennos (japanischer Kaiser), gilt als kulturelles Herz Japans, in dem viele UNESCO Weltkulturstätten beheimatet sind. Was dem Franzos das Baguette ist, das ist Kyoto für jeden Japan-Touri! Oder so…jedenfalls ein Pflichtbesuch.

Tag 1: Mit dem Nachtbus ging es zusammen mit meinen schon aus Bremer Zeiten erprobten Reisegefährten Flo und Henning von Shinjuku, Tokyo, in Richtung Japans alter Hauptstadt. Nach einem Morgenkaffee standen zuerst die 1001 Torii-Bögen beim Fushimi Inari Schrein auf dem Programm.


Danach ging es weiter zum Kiyomizudera, der wohl bekannteste Tempel Japans. Der Volksmund sagt, wer von der hölzernen Terrasse springt und diesen Unfug auch noch überlebt, der hätte einen Wunsch frei. Da man auch auf einfachere Weise zu Freiwünschen kommen kann, habe ich mich mit einem einfachen Foto von der Tempelanlage begnügt. Man muss ja nicht jeden Schnickschnack mitmachen!





Da ist sie, die Wooden Terrace of Kyoto!

Augenweide!

















À propos, hinter dem Kiyomizudera ist noch ein kleiner Schrein vor dem zwei Steine in ca 15m Abstand positioniert sind. Eine Legende besagt, dass demjenigen, der mit geschlossenen Augen geradlinig von einem Stein zum anderen gehen kann, ewiges Liebesglück bescherrt würde...



In dem Moment als wir am Schrein ankamen, versuchte sich auch gleich Liebestoller an der Aufgabe. Wie sagt man? "Ungeübt tut selten güt"? Anywayz, der Typ bog nach den ersten 5m scharf rechts ab und liefe gegen eine Wand...


Auch hier sollte mir ein Foto genügen! ^^




Nach ein paar weiteren Tempel ging es nach Gion, dem alten Geisha-Viertel. Da die aber vor fotogeilen Touris auf der Hut sind, habe ich nur 1-2 zu Gesicht bekommen. Zum Abend ging es in Kaitensushi-Restaurant!


Und da kommt der Sushi-Shinkansen!

(sieht man jetzt vielleicht nicht, aber Bestellung wurden schon mit einem Mini-Shinkansen über den Fließband angeliefert!)



Da wir uns nach dem eher durchwachsenen Schlaf im Nachtbus auch einmal etwas gönnen wollen, verbrachten wir unsere erste Nacht in Kansai in einer Art Tempel-Hostel!

Nice…die folgenden Nächte sollten nicht ansatzweise so komfortabel werden…aber dazu kommen wir noch!


Am nächsten stand zunächst der Kinkaku-ji, der gülden Pavillon auf dem Programm. Auch wenn man mit der neuen EOS von Canon noch schönere Bilder hätte schießen können, war der Live-Anblick wirklich atemberaubend. Hinzu kam der wolkenlos blaue Himmel und das rotglühende Laub (Momiji)…

Schon ´ne chique Hütte, so werde ich mir meinen Garten später auch herrichten!



Mit der gleichen Frequenz wie Plattenbauten in Chemnitz, reihten sich auf unserem Weg durch Kyoto Tempel aneinander. Unsere Tempel-Odyssee führte uns weiter zum Ryoan-ji (dem - wait for it - „Tempel des zur Ruhe gekommenen Drachen“), der bekannt ist für seinen Karesansui (Steingarten), in dem 15 Steine in einer bedeutungsträchtigen Formation angeordnet sind. Dieser auf den Grund zu gehen, blieb uns leider keine Zeit…


Den Rest des Tages verbrachten wir im südöstlichen Teil Kyotos, in Arashiyama. Dieser Stadtteil erinnert sehr stark an das mittelalterliche Japan. Kleine hölzerne Haüser zieren sich am Flusslauf, im Hintergrund der bewaldete Bergkamm und hie und da ein Bambushain.


Arashiyama lädt zum Verweilen ein. Schade, dass Fotos nur Bruchstücke der

wirklichenAtmsphäre wiedergeben können...



Es dämmerte und nach einer Mahlzeit ging es ab nach Osaka, das Tokyo des Westens!

Es war ein Samstagabend und die Straße waren voll, genauso wie die Menschen, die auf ihnen torkelten. In Osaka hatten wir kein Hostel reserviert, daher musste checkten wir frohen Mutes gegen halb 2 Uhr nachts in ein Mangakissaten (Mangahotel) ein. Hah! Günstig, ein gemütlicher Kabine mit Sessel TV und PC sowie ´ne Softeis-Flatrate! Das hat man auch nicht alle Tage. Dementsprechend schlugen wir uns bis 3 Uhr die Mägen mit Eis voll und uns schlecht wurde….-_-°




Am nächsten Tag stand noch die Burg von Osaka auf der Liste, sowie ein Rundgang. Karaoke und Bier halfen uns die letzten Stunden zu killen und dann fuhr auch der Nachtbus zurück nach Tokyo!!!

Sonntag, 2. November 2008

EIn rollender Stein setzt kein Moos an...


In letzter Zeit waren Blogeinträge rar gesät, daher mache ich mich jetzt mal im Bilderbuch-Style (wenig Text, viele Bilder (schließlich seid ihr nicht auf dieser Seite, um Romane zu lesen) ans Aufholen! Ok, where were we…


Ende September: Kamakura: Eine halbe Stunde südlich von Yokohama gelegen, bieten sich hier den zahlreichen Touris schöne Tempel und eine große Buddha-Statue.


...und ein paar niedrige Toriis.






Nach kurzer Bahnfahrt erreicht man dann auch schon den Strand, der viele Surfer anzieht.




Anfang Oktober: Ueno. Ein östlicher Stadtteil Tokyos. Dort gibts ein paar schöne Tempel, viele große Museen und eine belebte Shopping-Meile.Dieser Pfad ist auf beiden Seiten von Steinlaternen und Kirschblüten gesäumt.Im April komme ich definitiv zum Hanabi (Kirschblütenschau) wieder!





Kame-hame-ha!

(FYI, ich weiß jetzt eeendlich wie Ryus Moves bei Streetfighter heißen: Hadouken (siehe Bild), Shouryuuken (upper cut) und (der beste Kick überhaupt, Achtung!):

TATSUMAKISENPUUKYAKU (spinning kick)!

Hat sich jetzt schon gelohnt, hierher zu kommen!




Mitte Oktober: Yokohama: Gerade abends ein beliebter Treffpunkt. Die Skyline kann sich sehen lassen!

Vorher war ich noch auf dem japanischen Oktoberfest in Yokohama!




Vor kurzem: Kandamyojin-Tempel: 5min Fußweg von meinem Campus in Ochanomizu entfernt. Wenn man mal ein wenig Ruhe braucht (oder die Noten nicht stimmen)…




Auf dem Weg zum Yasukuni-Schrein in Chiyoda. Der Shinto-Schrein ist einer der bekanntesten Japans. Über Besuche hochrangiger japanischer Politiker wird kontrovers diskutiert...

Es lohnt sich, sich darüber zu informieren!














Right now: Shimotakaido!

Der Blick Richtung Westen (nach Deutschland, wenn man so will) vom obersten Stockwerk meines Gebäudes aka Skycourt!

(es fällt schon auf, dass das Bild nicht mit meiner Kamera geschossen wurde...>_<)



No way, right!? Aber ja, 2min von meiner Bude entfernt steht tatsächlich ein Kickertisch! Leider ist das ein Bonzini (Franzose), was den Spielkomfort mindert und 4 Bälle kosten mal eben 100Yen! Aber HEY, Ki-ck-er!

Gruß an ViH an dieser Stelle!





All Times Favorite: Brotzeit in Japan!






以上

Freitag, 31. Oktober 2008

Japan vs Usbekistan

15.10. 2008: Showdown im Saitama Stadium!
Die japanische Fußballnationalmannschaft trifft auf die Selecao aus Usbekistan! Die Jungs aus der Kysylkumwüste haben sich international zwar noch nicht mit Ruhm bekleckert, aber ihr Stern wird wohl noch hoch am Himmel stehen!

...zumindest dachte ich mir das, als ich bemerkte, dass ich 4 Karten für den Usbekistan-Block erworben hatte! Die meisten Japaner schätzten wohl auch, dass wir Usbeken, Karakalpaken wären oder einer sonstigen Völkerschaft angehören würden, die gekommen war, Usbekistan anzufeuern.

Zum Glück hatte ich mein Japan-Trikot an, dass mich nebenbei noch als Tsubasa-Fan outete! So fanden wir doch unsere Plätze im Japan-Block: Nippon, Nippon!
Anpfiff!



Ein spannender Kick mit hohem Tempo. Teilweise Pässe auf D-Jugend-Niveau!
Aber auch hier und da mal eine Torszene. Japan im Angriff, Torschuss, aber das Ledär verfehlt die Latte um gut 3m. Was schreit da jeder halbwegs Fußballkundige? Richtig, OBERKÖRPER (nach vorn:)!



Dann aber mal die Usbeken im Ballbesitz. Der 5er bolzt die Pille weit nach vorne (quasi Lang´Hafer) zu einem japanischen Abwehrspieler. Da aber ledigliches Ball annehmen auf Dauer auch keinen Spaß macht, versucht dieser per Fallrückzieher zu klären.
Gut, das hätte man im Training vielleicht auch mal üben können! Er verfehlt den Ball, der gegnerische Stürmer ist auf der Hut und prischt Richtung Wakabayashi (japanischer Torhüter). Aus 5m lässt sich auch ein Usbeke nicht lumpen und auf einmal stehts 1:0 für die Männer vom Ustjurt-Plateu! Da ärgern sich die Japaner...

Aber sie geben nicht auf und versuchen weiterhin, den Brasilianern nicht unähnlich, den Ball ins Tor zu tragen.
Es entwickelt sich ein hitziges Gefecht! Hie und da muss der Schiedsrichter auch mal den einen oder anderen Spieler ermahnen!



"Pfuiiii Schiriiii,
der hat schon gelb!!"










Es beginnt die Schlussphase und den japanischen Anhängern schwant Übles. Then again, Usbekistan ist wohl schon die neue Macht Zentralasiens!
Erneut stürmen die blauen das gewölbte Feld nach vorne...4-facher Doppelpass zwischen Tsubasa und Hyuuga! Dann die Schußchance...zu einfach, Pass nach außen! Misaki zieht das Leder scharf auf den ersten Pfosten und, tatsächlich, Tsubasa ist zur Stelle!! 1-1!
Nun reißt es auch den letzten PSP spielenden Konami-Nerd von den Sitzen, Japan hat ausgeglichen!



Abpfiff!

Fazit: Tolle Kulisse, sympathische Fans und ganz klarer Punktgewinn ;)

Montag, 6. Oktober 2008

Iki iki!

Auf ex! Nun ist es auch mal an der Zeit über das Partyverhalten der Japaner zu schreiben.
Der Japaner an sich feiert besonders gerne im Rahmen eines Nomikai (Trinktreff). Nomikai wäre aber nicht einfach nur Nomikai, wenn nicht noch gleich ein NOMIHÔDAI (all u can drink and more) dabei wäre! Man bezahlt für 2 Stunden Nomihôdai und 5-6 verschiedene "Gänge" mit einfachen Speisen (Salat, Pizza, Hähnchenflügel) im Durchschnitt 3000Yen (fast 20€). Kann man schon mal mitnehmen! Da sitzt man dann in gemütlicher Runde um einen langen Tisch in traditionell eingerichteten Räumen, trinkt, lacht und hofft, dass sich der Sitznachbar zuerst die Krawatte um den Kopf bindet!


so sieht man dann danach aus...


Die letzten Tage waren wirklich sehr lustig. Ich habe ein paar Bekannte getroffen und bin mit ihnen auf ein Nomikai gegangen. In der Meiji University habe ich vor kurzem an meinem Seminarunterricht (ich erwähnte) teilgenommen und auch mit dieser Gruppe ließ ich mir ein gemeinsames Nomikai nicht nehmen!


Nach ca. 2 Bier herrschte nur noch Jubel, Trubel und Heiterkeit! Im Zuge dessen habe ich auch schon die ersten Trinksprüche gelernt. Ich hau´mal einen raus: Yappari, Meiji ga namba- one! (heißt so viel wie: War ja klar, Meiji ist die Nummer 1). Nun der Clou: Statt Meiji lässt sich einfach ein beliebiger Name einsetzen, was dazu führt, dass diese Person trinken muss! Wie die anderen Sprüche und Lieder lauten, konnte ich mir nicht merken bzw. habe ich vergessen. Aber ein weiteres geht ungefähr so:



Gar nicht so schwer, oder?


Quizfrage: Was macht man in Japan nach einem Nomikai?

Die Segel streichen? Ninja spielen? Nein, die Antwort ist natürlich Karaoke!!


Nach einem kurzen Spaziergang durch Shinjuku, Purikura (das sind diese Fotoboxen) und an sinnlosen Greifarmautomaten verzockten 1000Yen kamen wir im Karaoke-Haus an. Dass wir dann auf jeden Fall die letzte Bahn (die in Tokyo bereits um 00.30Uhr fährt) verpassen würden, war uns zu dem Zeitpunkt noch ziemlich egal.

Was solls?! Dafür gab es für 1500Yen ein weiteres Nomihôdai, und zwar von 00.00 - 05.00 Uhr!

Ohne Worte...



Als ich dann nach Hause kam war es bereits 6.00 Uhr und taghell. An diesem Tag stand ein Fieldtrip nach Ueno auf dem Programm. Ich habe noch schnell den Plan gecheckt und tief geschluckt als da stand: Aufstehen um 7.00 Uhr!

Alright, ´ne solide Stunde!




Samstag, 4. Oktober 2008

Zu Hause ist es noch am schönsten...

...würde ich jetzt nicht unbedingt unterstreichen. Aber hey, ich bin hier mit meiner Bude schon zufrieden! Ich habe alles, was ich brauche (Bett, Stuhl und Tisch), brauche nur 15min bis nach Shinjuku und meine Deckenlampe hat drei Helligkeitsstufen (Halogenhell, neonhell und kerzenschimmerhell...muss man gesehen haben!) Ich habe sogar einen Balkon! Leider sehe von dort aus nichts weiter als eine wolkengraue Hauswand. Aber auch die habe ich lieben gelernt, erinnert sie mich doch an Bremen! :)
Aber macht euch am besten selbst ein Bild!



Ich wohne im SkyCourt in Shimotakaido, ein verschlafener Stadtteil im Westen Tokyos. Das Gebäude ist mit 12 Stockwerken das Größte in der Umgebung. Die Leute sagen, an sonnigen Tagen könne man den Fuji sehen, aber das sind wohl dieselben Leute, die am Ende des Regenbogens einen Schatz vermuten...



aber wenn man genau hingeschaut, zeichnen sich in den Wolken die Berge ab!
Yosh, ich mache mich wieder an die Schatzsuche, I keep u posted!

Sonntag, 28. September 2008

Nach dem Fujisan ist vor dem Studium...

Nach 1 Woche ist der Muskelkater, den so ein Aufstieg mitsichbringt, auch auskuriert und ich bereite mich schon auf den K2 vor! Nein, die Bergsteigerstiefel (in meinem Fall Hallenfußballschuhe) wurden auf unabsehbare Zeit in den Schrank verbannt! Aber das war schon eine tolle Erfahrung, zumal, wie im letzten Post erwähnt, wir nicht dachten, noch rechtzeitig die Spitze erreichen zu können. Warum ich hier so rumschwelge? Das Video "Kurz vor dem Ziel..." ist endlich fertig"gerendered". Schaut es euch an!




Ansonsten beginnt ab diesem Montag der Alltag: Die Orientation Week der Meiji University ist vorbei, der Studenplan steht und die ersten Vorlesungen fanden auch schon statt. Informationen und Bilder zum Campus-Leben coming soon!



Ich habe mich für Kurse wie Asian Markets, Industrial Marketing und International Marketing angemeldet. Natürlich findet alles auf Japanisch statt! Gut, so kann ich immerhin mein Sudoku-Game auf ein neues Level bringen oder die Cosmopolitan auswendig lernen. Mal ohne Schmuß: Mein Verständnis konvergiert zwar gegen Null, aber ich schreibe ich jede Menge neue Vokabeln mit und hin und wieder erschließen sich mir auch Zusammenhänge.
Die Fächer sind interessant und das eine oder andere habe ich auch schon in Bremen gelernt.

Ansonsten war die erste Woche schon ziemlich nett; die Meiji-"Campusmates" haben uns Austauschstudenten Nomikai (wörtlich Trinktreff:) veranstaltet und stehen uns auch sonst mit Rat und Tat zur Seite. Ich hatte auch schon das erste Seminar mit meinem zuständigen Professor. In diesen Seminaren sitzen maximal 30 Studenten und alle sind aufgefordert, sich an der Diskussion zu beteiligen (im Gegensatz zu den normalen Vorlesungen). Anywayz, ich kam in den Raum und sehe 30 schnieke Japaner im Anzug resp. Kostüm. Plötzlich ertönt ein "heeeeeeeee" (ja, mindestens 9 e, da sie sich gar nicht mehr einkriegen konnten!)!
Vergeblich suchte ich nach einem Alien auf meiner Schulter und drehte mich auch um, zu prüfen, ob vielleicht eine Tsunami-Welle durch den Flur gejagt kommt...
Das kann noch lustig werden!

Ansonsten schaue ich mir in meiner Freizeit gerne mal verschieden Stadtteile Tokyos an:



Tokyo Zentrum: Hinter den Toren dieser Anlage wohnt der Tenno (Kaiser), Japan symbolisches Oberhaupt. Ich dachte, ich schau mal vorbei, aber irgendwie wollte der mich nicht empfangen...








Ginza. Stark frequentierter Stadteil, welcher der Bucht von Tokyo abgerungen wurde und heute als Hauptgeschäftsstraße und Vergnügungsviertel bekannt ist. Hier flanieren die Reichen und Shönen (Antisparfüchse)






Hmm...was soll ich sagen? Fleisch!